Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Raimund Szafranski

Raimund Szafranski vor dem Gemeindehaus

Herr Raimund Szafranski, unser Kirchenbaumeister, ist am 29. Dezember 2015 im Alter von 87 Jahren gestorben.

Das Requiem war am Donnerstag, dem 14. Januar 2015 um 10:00 Uhr in Mater Dolorosa und wurde von Pfarrer Michael Schlede zelebriert.

Die Beerdigung fand im Anschluss auf dem Luther- und Kreuz-Friedhof an der Malteserstraße in Berlin-Lankwitz statt.

Kurzer Lebenslauf

Der am 15. August 1928 in der Gegend von Posen geborene und seit 1945 in Berlin lebende Raimund Szafranski absolvierte nach seinem Schulabschluss zunächst eine Maurerlehre. Anschließend nahm er an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee ein Architektur-Studium auf und machte sich schließlich mit einer Baufirma selbständig.

Dem Kirchenvorstand gehörte er von 1997 bis 2007 an und war jahrelang mit der Leitung des Bauausschusses betraut.

Architekt Raimund Szafranski in Mater Dolorosa

Als der Architekt Raimund Szafranski mit seiner Familie im Jahr 1956 in unsere Gemeinde zog, war die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Pfarrkirche bereits seit einigen Jahren in deutlich verkleinerter Form im ehemaligen Querschiff wiederaufgebaut worden. Schon damals träumte Szafranski davon, eines Tages die Kirche in ihrer ursprünglichen Form wiederherzustellen. Im Jahr 1981 befassten sich Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat mit der Planung eines größeren Umbaus unserer Pfarrkirche, der schließlich in den Jahren 1983 bis 1984 nach der Entwurfsplanung des Gemeindemitglieds Raimund Szafranski erfolgte.

Neben der Entwurfsplanung übernahm Raimund Szafranski auch die Bauaufsicht für dieses Projekt und erfüllte sich und der Gemeinde einen lang gehegten Wunsch nach einer weitgehenden Rekonstruktion der ursprünglichen inneren Kirchengestaltung von 1912. Raimund Szafranski schuf mit viel Einfühlungsvermögen einen Kirchenraum, der in sich stimmig und der ursprünglichen Form von 1912 wieder ähnlich ist und die basilikale Form unserer Kirche stärker betont. Besonders das aufwändige und statisch schwierige Ersetzen der Mauerpfeiler durch die Säulenimitate und die sich gut einfügende Holzbalkendecke sind wirkliche Meisterleistungen.

Im Anschluss erhielt der Gebetsraum mit dem Zugang von der Vorhalle aus noch ein ebenfalls von Raimund Szafranski entworfenes schmiedeeisernes Gitter, von wo aus die Betenden einen direkten Blick auf den Tabernakel haben.

Weitere Werke von Raimund Szafranski in Mater Dolorosa

Mit Raimund Szafranskis früherer Baufirma, der WiS-BAU GmbH, wurde bereits unsere Kapelle Maria Mutter vom Guten Rat von 1978 bis 1980 nach den Plänen der Architekten Frankenberger und Lubnow errichtet. Als die Kapelle im Jahr 1988 eine größere Sakristei erhalten sollte, wurde Raimund Szafranski mit der Entwurfsplanung beauftragt.

Im Jahr 1989 setzte Szafranski auf Wunsch von Pfarrer Michael Schlede vor die rechteckigen Lichtbänder in den Obergaden von innen mehrere doppelbögige, weißgestrichene Holzschablonen in Form kleiner Rundbogenfenster. Dadurch wird nun wieder die ursprünglich vorhandene romanische Form der Obergadenfenster angedeutet.

Auch für das im Jahr 1999 aufgesetzte von allen Seiten weithin sichtbare Turmkreuz lieferte Raimund Szafranski den künstlerischen Entwurf. Ebenso übernahm er die Entwurfsplanung für die im Jahr 2001 aufgestellten beiden Beichtstühle, die von ihrer Konstruktion her die Möglichkeit zum Beichtgespräch bieten.

Viele Gemeindemitglieder haben ihn beauftragt, ihre privaten Häuser zu bauen, umzubauen oder zu erweitern, und werden ihn als einen kreativen und pragmatischen Architekten in Erinnerung behalten.

Der Herr schenke ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.

31. Dezember 2015 - Markus Bautsch

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