Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes !
Im Jahre des Heiles Ein Tausend neun Hundert und elf am Feste der Aufnahme Mariens (Mariae Himmelfahrt), am 20. August, im neunten Jahre des Pontifikates Papst Pius' X., unter der Regierung des deutschen Kaisers Wilhelm II., König von Preussen, wurde an dieser Stelle1) der Grundstein zu einer katholischen Kirche gelegt, welche Maria, der Mater Dolorosa geweiht werden soll. Diese Kirche ist bestimmt für die Katholiken von Lankwitz und des jenseits der Anhalter Bahn liegenden Ostteiles von Gross Lichterfelde. Dieselben gehören zur Zeit zur katholischen Pfarrgemeinde Gross Lichterfelde, deren Pfarrkirche an der Kornmesserstrasse gelegen, im Jahre 1904 erbaut worden ist2). Bereits seit Ostern 19093) wird für diesen Teil der Pfarrgemeinde besonderer Gottesdienst in der Hauskapelle des St. Monika-Stiftes in der Frobenstrasse4) gehalten. Seit 1. April 1911 ist ein besonderer Seelsorger, Kuratus Franz Nafe aus Leuber in Schlesien, angestellt. Pfarrer der Gemeinde ist Max Beyer, welcher bereits seit dem Jahre 1899 hierorts wirkt.
Die Mittel zum Bau sind zum grössten Teil durch wohltätige Spenden aus dem ganzen deutschen Vaterlande sowie durch eine Anleihe der Kirchengemeinde mit Hülfe des Gesamtverbandes der katholischen Kirchengemeinde Gross Berlins aufgebracht worden. Der Allmächtige und Allgütige Gott möge allen Wohltätern seinen Segen verleihen.
Fürstbischof von Breslau ist zur Zeit Georg Kardinal Kopp, Fürstbischöflicher Delegat Carl Kleineindam5) zu Berlin, Erzpriester Willibrord Faber6) zu Charlottenburg, in dessen Stellvertretung der Actuarius Circuli Pfarrer Josef Deitmer aus Steglitz die Grundsteinlegung vollzog. Gemeindevorsteher von Lankwitz ist Bürgermeister Dr. Beyendorff7), Architekt der Kirche ist Carl Kühn8), welcher die Pläne zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Professor Christoph Hehl entworfen hat.
Maria, Mutter der Schmerzen, bitte für uns !