Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Matthias Dietz

Von Annelen Hölzner-Bautsch

Jesuitenpater Matthias Dietz

Der Jesuitenpater Matthias Dietz war von 1957 bis 1970 ein häufig und gern gesehener Gast in unserer Gemeinde. Von Pfarrer Werner Heltemes war er mit der Gründung des sogenannten Männerwerks beauftragt worden. So kam er einmal im Monat in unsere Gemeinde, um mit den Männern eine gemeinsame Abendmesse zu feiern und anschließend über religiöse und aktuelle Themen zu diskutieren. Aus diesen Treffen bildete sich schließlich auf Anregung von Pater Dietz, der Berliner Präses der Marianischen Männerkongregation war, auch in unserer Gemeinde eine Sektion dieser Vereinigung.

Desweiteren hielt Pater Dietz SJ regelmäßig theologische Vorträge, zu denen dann die gesamte Gemeinde eingeladen wurde. Ein besonderes Anliegen war ihm die Arbeit für die Wiedervereinigung mit der Ostkirche, was sich auch in seinen theologischen Angeboten zeigte: So referierte er gerne über die Zivilisation und Kultur Russlands und gab Einführungen in die russisch-orthodoxe Liturgie und Erklärungen zur russischen Ikonenfrömmigkeit.

Weitere Lebensdaten

Matthias Dietz wurde als jüngstes von zehn Kindern am 21. Oktober 1890 in Plittersdorf bei Godesberg geboren und wuchs im Rheinland auf. Seine große Marienfrömmigkeit zeigte sich schon im Kindesalter.

Mit 19 Jahren trat er 1909 in die Gesellschaft Jesu ein und absolvierte sein Noviziat in Holland, da der Jesuitenorden zu dieser Zeit noch aus Deutschland verbannt war. Für das humanistische Studium ging er nach Feldkirch in Österreich an die Stella Matutina, einem privaten, renommierten Jesuitengymnasium. Für ein anschließendes Philosophiestudium wechselte Matthias Dietz in das holländische Valkenburg. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er wie viele Mitbrüder als Krankenpfleger in verschiedenen Kriegslazaretten in Serbien, Polen und Frankreich. 1918 nahm er seine philosophisch-theologischen Studien in Valkenburg wieder auf und schloss noch einen Studienaufenthalt in Krakau an, wo er seine Vorliebe für die russisch-orthodoxe Kultur und Kirche entdeckte. Das Sakrament der Priesterweihe empfing er im Jahr 1922.

Im Jahr 1925 wurde er mit priesterlichen Aufgaben in der ostpreußischen Stadt Königsberg betraut, wo er überwiegend in der Studentenseelsorge tätig war.

1931 wurde er zunächst Präses der Marianischen Männerkongregation in Beuthen in Oberschlesien, ab 1946 in Frankfurt am Main. Seit 1949 war er mit dieser Aufgabe in Berlin betraut. Desweiteren war er Leiter der Nikolausbruderschaft und Redakteur beim Nikolausboten. Er starb am 17. Mai 1977 während einer Urlaubsreise in Inzell in Oberbayern.

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