Pater Gerhard Poppe SJ (* 22. Mai 1928 in Worbis, Eichsfeld; † 3. März 2008 in Kladow) war ein deutscher Philosoph, Theologe und Jesuit.
Gerhard Poppe lebte in seiner Kindheit und Jugend in Thüringen. Er wurde im katholischen Eichsfeld geboren, verbrachte seine frühe Kindheit mit zwei Schwestern und einem ältern, im Zweiten Weltkrieg gefallenen Bruder in Worbis und verlebte seine Schulzeit in Erfurt, wo er in der Nähe der Jesuitenresidenz in Hochheim wohnte. Als Jugendlicher wurde er als Flakhelfer eingezogen und bei einem Angriff verwundet. Anschließend geriet er in Kriegsgefangenschaft. Bei der Rückkehr hatte er den Wunsch Priester zu werden, und lernte den Jesuitenpater Hermann Jäger kennen, der von 1947 bis 1955 der Gemeinde Sankt Bonifatius in Hochheim vorstand.
Am 22. Januar 1948 trat Gerhard Poppe in die Gesellschaft Jesu ein und begann sein Noviziat in Pullach. Von 1951 bis 1954 studierte er Philosophie. Während seiner Interstiz war er am Canisius-Kolleg in Berlin tätig. Anschließend setzte er seine Studien an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main fort. Am 29. Juni 1958 wird er dort zum Priester geweiht.
Sein Volontariat absolvierte er beim Radio Stuttgart, und er war für ein Jahr Religionslehrer in Gießen. Im Anschluss war er am Bischöflichen Ordinariat Berlin als Dozent für Medienkunde und als Mitarbeiter für Medienfragen tätig und widmete sich der Seelsorge von Behinderten.
Von 1980 bis 1994 war er Seelsorger der Altentagesstätte und Kapelle Maria Mutter vom Guten Rat in unserer Pfarrgemeinde Mater Dolorosa. In dieser Zeit war er auch Mitglied im Leitungsgremium der Una Sancta Berlin. Am 1. Mai 1988 wurde er zum Lokalkaplan von Maria Mutter vom Guten Rat ernannt.
Danach war er als Pfarrer im Bistum Erfurt tätig, wo er die Gemeinden in Rohrberg, Freienhagen, Schlachtebich, Burgwalde und Treffurt seelsorglich betreute.
Aus gesundheitlichen Gründen zog sich Gerhard Poppe in ein Altenheim nach Münster zurück. Als dieses aufgelöst wurde, zog er um in ein Altenheim in Köln. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er dann im Peter-Faber-Haus der Jesuiten in Kladow, wo er nach einer Operation im Herzzentrum Berlin starb, nachdem er bereits in der Silvesternacht zum Jahr 2008 einen Herzinfarkt erlitten hatte.
Das Requiem und die anschließende Beerdigung fanden am 13. März 2008 auf dem Domfriedhof Sankt Hedwig in der Humboldtstraße in Reinickendorf statt.