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Ehemaliger Friedhof Kloster Vom Guten Hirten

Gedenkstein auf dem ehemaligen Friedhof der Schwestern vom Kloster Vom Guten Hirten

Der ehemalige Friedhof Kloster Vom Guten Hirten ist nur noch in alten Stadt­plänen verzeichnet. Er lag di­rekt westlich vom Sport­platz der Ka­tho­lischen Schule Sankt Hilde­gard. Heute befindet sich hier eine recht­eckige, mit einem Zaun ein­ge­frie­dete Grün­fläche mit zirka 1000 Qua­drat­me­tern Grundfläche.

Der Eingang zu diesem Areal befin­det sich nahe dem Ver­bin­dungs­weg zwi­schen der Kir­che Vom Guten Hir­ten und dem Klo­ster­teich am En­de der Maximi­lian-Kal­ler-Stra­ße, wo die­se in die Dr.-Ja­cob­sohn-Promenade über­geht. Vom Eingang gelangt man über einen schmalen Weg vorbei an eini­gen kleinen Büschen und vier Parkbänken zu einem großen Ge­denk­stein. Auf der in den Stein eingefassten Marmor­tafel ist oben ein Chri­stus­mono­gramm zu sehen, unter welchem sich die folgende Aufschrift befin­det:

„Ich bin der gute Hirt! Ich gebe mein Leben für meine Schafe.“

Werfen Sie bei einem Spaziergang durch die angrenzenden Grünanlagen doch einmal einen genaueren Blick über den Zaun des ehemaligen Friedhofs, um sich ein eigenes Bild zu machen…

Markus Bautsch


Nach längerer Zeit hat die Provinzleitung des Ordens der Schwestern Vom Guten Hirten in Würzburg auf unsere Anfrage reagiert und aus dem Archiv Unterlagen zum ehemaligen Schwesternfriedhof übersandt, die weitere Einzelheiten enthalten.

Zum Beispiel: „Eine Kreuzgruppe stand bis nach dem Zweiten Weltkrieg im Totenkapellchen in Marienfelde. Sie bestand wahrscheinlich aus hoch­wer­ti­gem Terrakotta und wurde vermutlich zwischen 1925 und 1928 in München ge­kauft… . Die 22 Grabstellen des am 30. November 1975 aufgelösten Hau­ses vom Guten Hirten wurden aufgelassen. Es verblieben noch zwölf Gräber von Schwestern, von denen 1988 die Kreuze entfernt wurden, da die Auf­lö­sung des Friedhofes geplant war. Desgleichen wurden die Kreuze auf den drei Gräbern der Geistlichen (Prälat Monsignore Klemens Fedtke, gestorben 1959; Geistlicher Rat Peter Weller, gestorben 1919; Prälat Nikolaus Maier, gestorben 1951) sowie die Gruppe von weißen Sandsteinfiguren (Madonna, drei betende Figuren) und die beiden Bänke weggeräumt. 1996 waren die letzten zwölf Grabkreuze, die Kreuzgruppe und die Umzäunung noch nicht ab­geräumt…“

In einem anderen Vermerk aus der Se­nats­verwaltung, in deren Besitz das Fried­hofsgelände übergegangen war, heißt es: “Der Altar ist aus Stein (?) mit einem Christus am Kreuz und davor­stehend drei Altarfiguren, Material ver­mutlich Gips. Alle Figuren sind so gut erhalten, dass es schade wäre, sie dort weiterhin zu belassen beziehungsweise nicht mehr zu verwenden.“ So weit die Unter­lagen – doch an wen wendet man sich, wenn man noch Genaueres erfahren möchte? Natürlich an unseren viel­seitig informierten und findigen Küster, Herrn Scheja. Dieser wusste zu be­rich­ten, dass das Kreuzensemble nicht „ab­geräumt“, sondern in einer Kirche im Ostteil der Stadt aufgestellt wur­de. Über­dies hat er noch rechtzeitig einige der schlichten Grabholztafeln mit den Na­men und Lebensdaten der Schwe­stern gerettet und auf dem Dachboden der Kirche bis zum heutigen Tag ver­wahrt. Es bleibt zu hoffen, dass dafür eines Tages ein würdiger Ort auf dem Pfarr­gelände gefunden wird.

Johann Schweier



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