Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Pietà

Pietà

Gotische Pietà

Die in der Konche des linken Querschiffs aufgestellte Pietà ist ei­ne spätgotische Linden­holz­skulp­tur aus der zweiten Hälfte des 14. Jahr­hunderts (etwa 1350 bis 1380), die dem frän­kisch-thü­rin­gi­schen Raum zugeschrie­ben wird, ob­gleich die Pro­ve­nienz un­klar ist. Als Ge­schenk gelan­gte sie 1981 in einem völ­lig desolaten Zu­stand in die Ge­mein­de Mater Do­lorosa. Vom Holz­wurm zer­fres­sen wies sie vie­le Fehl­stellen auf. Der Restaurie­rung der Skulp­tur nahm sich der Bild­hauer Hans Wach­ter an, in­dem er die mor­sche Holz­fi­gur mit Kunst­har­zen fe­stig­te. Feh­lende Tei­le wie zum Bei­spiel auch ein Teil der lin­ken Wan­ge, die Beine und die Hän­de der Ma­ria er­setz­te er ein­fühl­sam mit ge­gos­senen, neuzeit­lich­en Materialien, wo­bei ange­füg­te Stücke und die Bruch­stellen er­kenn­bar blie­ben.

Bei dieser Darstellung der Mater Dolorosa liegt Jesus mittig auf Marias Schoß, die auf einem Thronsessel sitzt. Beide Figuren sind in ihrer Größe gleichwertig in Sze­ne gesetzt. Der ausgemergelte, geschundene Körper Jesu ist in leicht ver­drehter Position dem Betrachter zugewandt. Sein Haupt und sein rechter Arm hängen leb­los herunter, und die Hände sind so gedreht, dass die Wundmale gut zu sehen sind. Ma­rias Kopf mit dem schmerzverzerrten Antlitz der Leidenden ist von einem schwe­ren Mantelumhang umschlossen, der wie eine Last wirkt. Ihre rechte Hand stützt von un­ten den Oberkörper ihres leblosen Sohnes. Durch ihren nicht geschönten Aus­druck berührt die Szene den Betrachter.

Der unter der Pietà befindliche Sockel aus Stein und die an ihm befestigte bronzene Halte­rung für das Totenbuch der Gemeinde stammen ebenfalls vom Künstler Hans Wachter.

Siehe auch

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