Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Hans Hundeck

Hans Hundeck (* 20. Februar 1931 im Kreis Neiße in Oberschlesien, † 28. Januar 2017) war von 1959 bis 1963 Kaplan in unserer Pfarrgemeinde Mater Dolorosa.

Leben

Kaplan Hans Hundeck

Hans Hundeck wurde am 20. Februar 1931 als jüngster von drei Söhnen in Neiße in Oberschlesien geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Breslau bis er mit seiner Mutter nach Dresden fliehen musste. Sein Abitur machte er 1951 in Königsstein im Taunus und begann zunächst ein Studium der Volkswirtschaft in München. 1952 fing er in Limburg in St. Georgen das Studium der Theologie an. Seine Subdiakonats- und Diakonatsweihe erhielt er 1957 in Limburg. Das folgende Seelsorgs­praktikum als Diakon absolvierte er in der Gemeinde St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf.

Am 29. Juni 1958 wurde er zusammen mit seinem Bruder Wolfgang zum Priester geweiht.

Als Neupriester wurde er am 1. August 1958 als Kaplan wieder in der Pfarrei St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf tätig.

Seine zweite Stelle als Kaplan führte ihn im April 1959 in unsere Pfarrei, wo er zunächst nur eine sechswöchige Vertretung für den als Nachfolger von Helmut Kinne vorgesehenen, aber erkrankten Kaplan Alfred Weidlich übernehmen sollte. Sehr zufrieden mit seiner Arbeit setzte sich Pfarrer Werner Heltemes aber dafür ein, den besonders in der Jugendarbeit eingesetzten und beliebten Kaplan Hundeck länger in unserer Gemeinde zu halten, wo er schließlich vier Jahre blieb.

Hier widmete er sich besonders den Kindern und Jugendlichen, die ihn freundschaftlich „Eminenz“ nannten. Neben der Einrichtung von regelmäßigen Glaubensstunden für die Jugend betreute er zahlreiche nachmittägliche Kindergruppen und förderte den Aufbau des Pfadfinderstammes Don Bosco in unserer Gemeinde. Die Glaubensstunden fanden in seiner Kaplanswohnung statt, wohin er die Jugendlichen auch desöfteren einlud, um zum Beispiel die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach oder den Messias von Georg Friedrich Händel anzuhören.

Auf seine Initiative geht auch die Einrichtung eines Sonntagskindergartens zurück, der jungen Müttern den Besuch der sonntäglichen Messe erleichtern sollte. So konnten die Kleinkinder im Gemeindehaus unter der Aufsicht geschulter Erzieherinnen während der Messe betreut werden.

Neben der Verpflichtung, an mehreren Schulen 20 Stunden Religionsunterricht zu erteilen, betreute er seelsorglich auch die Katholiken rund um die Sankt-Benedikt-Kapelle in Lankwitz-Nord, war mit der Seelsorge im Krankenhaus in der Leonorenstraße betraut und nahm sich der dringenden Flüchtlingsseelsorge im Pfarrbezirk an.

Pfarrer Hans Hundeck erinnert sich noch gut an seine Kaplanstätigkeit bei uns. Unseren Pfarrer Werner Heltemes hat er überaus geschätzt. Nur die ihm bereitgestellte Kaplanswohnung war zunächst ein Schock für ihn: So war diese mit „Großmutters Erbbegräbnis möbliert“ und die Kochmöglichkeit bestand aus einem einflammigen Gaskocher, der auf der Heizung im Bad stand. Der von ihm sofort georderte Herd musste zunächst neben der Toilette aufgestellt werden, weswegen er stets von seinem „Kochklo“ sprach. Eine vernünftige Küche wurde erst drei Jahre später bei der Renovierung des Pfarrhauses eingebaut.

Im Februar 1963 wurde er nach St. Christophorus in Berlin-Neukölln versetzt. Sein Nachfolger bei uns wurde Kaplan Eugen Psiuk.

Eine weitere Tätigkeit als Kaplan führte Hans Hundeck im Oktober 1964 nach St. Joseph in Berlin-Wedding.

Am 10. Oktober 1968 wurde mit dem Titel „Kuratus“ zunächst zum Administrator der Pfarrei St. Laurentius in Berlin-Tiergarten ernannt; im Dezember des Jahres erhielt er den Titel „Pfarrer“. Im Mai 1969 erfolgte schließlich seine Ernennung zum Pfarrer der Pfarrei St. Laurentius.

Seit 1970 war Hans Hundeck zunächst stellvertretender Dekan des Dekanats Berlin-Tiergarten und wurde im Jahr 1971 dort zum Dekan ernannt. Dieses Amt hatte bis zum Jahr 1995 inne. Im August des Jahres 1998 verzichte er auf seine Pfarrei und ging in den Ruhestand.

Seinen Ruhewohnsitz nahm er im Einzugsgebiet seiner ehemaligen Pfarrei St. Laurentius. Zusammen mit seinem Bruder, dem Jesuiten Wolfgang Hundeck, feierte er am 29. Juni 2008 sein Goldenes Priesterjubiläumin der Sankt-Ansgar-Kirche in Berlin-Tiergarten, wo er auch als Präses der Kolpingsfamilie wirkt.

Am 28. Januar 2017 verstarb Pfarrer Hans Hundeck im Alter von fast 86 Jahren. Das Requiem fand am 16. Februar 2017 um 10 Uhr in Sankt Ansgar in Tiergarten und die Beisetzung im Anschluss daran auf dem Sankt-Sebastian-Friedhof in Reinickendorf statt.

Siehe auch

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