Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz

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Alois Wagner

Alois Wagner (* 24. Januar 1914; † 15. April 1983) war von 1948 bis 1950 Kaplan in unserer Pfarrgemeinde Mater Dolorosa.

Leben

Kaplan Alois Wagner

Alois Wagner wurde am 24. Januar 1914 geboren. Zum Priester wurde er am 25. März 1939 geweiht.

Der Neupriester trat am 15. April 1939 seine erste Stelle als Kaplan in der Pfarrei Unbefleckte Empfängnis in Berlin-Karlshorst an.

Im Mai 1945 übernahm er für zwei Monate die Administration der Gemeinde in Berlin-Hohenschönhausen, bevor er am 1. Juli 1945 als Kaplan in die Pfarrei St. Christophorus in Berlin-Neukölln versetzt wurde.

Am 15. Januar 1948 wurde er zum Kaplan unserer Pfarrei Mater Dolorosa ernannt. Von Zeitzeugen wird er als froher und kontaktfreudiger Priester geschildert, der sich tatkräftig in die Kaplansarbeit stürzte. Schnell hatte er einen Zugang zu den Jugendlichen gefunden, die ihn liebevoll „Ali“ nannten.

Er hatte eine bühnenreife Tenorstimme, die er bei musikalischen Gelegenheiten solistisch wie auch im Chorgesang zum Lobe Gottes gern erklingen ließ. Schnell gründete er eine Jungen-Schola, die nun vierzehntägig im Wechsel mit der seit Jahren bestehenden Mädchen-Schola sonntags Gregorianischen Choral sang. Desweiteren gründete er einen Singekreis für Schulkinder und hielt regelmäßig Glaubensstunden für Jugendliche ab.

Gerne organisierte er sowohl Feste als auch allseits beliebte Ausflüge für die ganze Gemeinde sowie Fahrten und größere Reisen für die Pfarrjugend. Stets erwies er sich als der „Maître de Plaisir“. So gab es eine Dampferfahrt von Friedrichshagen am Müggelsee über die Woltersdorfer Schleuse an den Kalksee zu einem ihm bekannten Gasthaus am See, wo ein Gemeindefest mit Tombola stattfand. Noch oft fuhren Pfarrjugendliche dorthin, um Boot zu fahren und zu baden; es stand auch auch eine Übernachtungsgelegenheit im Heu zur Verfügung. Die Blockade Berlins machte diesen Ausflügen jedoch bald ein Ende. Im Sommer 1950 unternahm er mit der Pfarrjugend eine mehrwöchige Reise ins Berchtesgadener Land, die erste große Reise nach dem Krieg und daher für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis.

Die Pfarrchronik berichtet, dass Kaplan Wagner 1948 mit freiwilligen, vorwiegend jugendlichen Helfern der Gemeinde die Seitenschiffe der zerstörten Pfarrkirche mit Schippen, Eimern und Karren vom Schutt befreit hat. Dadurch war es möglich geworden, den Marienaltar des Kirchen­gebäudes bei der Fronleichnamsprozession miteinzubeziehen.

Zu seinen priesterlichen Aufgaben gehörte auch die Betreuung der Katholiken der Außenstelle unserer Pfarrei in Großbeeren, wohin er mit Messköfferchen und Ministranten von Mater Dolorosa im Schlepptau mit der Dampfbahn zur Sonntagsmesse fuhr.

Desweiteren bemühte er sich intensiv um die Seelsorge der Flüchtlinge in den vielen Lankwitzer Flüchtlingsbunkern und rief uner­müd­lich zu besonderer Spendentätigkeit auf. Nach fast drei Jahren in Mater Dolorosa wurde er am 1. Dezember 1950 zum Kaplan in Anklam in Ostvorpommern ernannt. Sein Nachfolger wurde Kaplan Georg Ketz.

Im Oktober 1951 wurde er zum Pfarrer der Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Angermünde bestellt, die unter seiner Führung im Jahre 1953 neu gestaltet wurde.

Den Titel „Geistlicher Rat“ erhielt er im März 1955. Zum Erzpriester des Archipresbyterates Eberswalde wurde er am 15. März 1960 ernannt.

Im Oktober 1962 wurde er Pfarrer von St. Antonius in Potsdam-Babelsberg, zunächst unter Beibehaltung der Aufgaben eines Pfarradministrators in Angermünde.

Alois Wagner hat jahrelang in der Una Sancta mitgearbeitet.

Grabstätte von Alois Wagner auf dem Sankt-Matthias-Friedhof

Aus Alters- und Gesundheitsgründen verzichtete er im Oktober 1982 auf die Pfarrei St. Antonius.

Am 15. April 1983 starb Alois Wagner und wurde auf dem Sankt-Matthias-Friedhof in Berlin-Tempehof beigesetzt.

Siehe auch

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