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— | musik:tochter_zion [2021/02/28 19:21] (aktuell) – angelegt - Externe Bearbeitung 127.0.0.1 | ||
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+ | Genauso wie der dritte Adventssonntag „Gaudete” („Freut euch”) fällt auch der vierte Fastensonntag „Laetare” („sich freuen”) ein wenig aus dem Rahmen der traditionell eher besinnlichen und entbehrlichen Vorbereitungszeiten auf die großen christlichen Feste Weihnachten und Ostern. Kurz nach der Hälfte der Advents- beziehungsweise der Fastenzeit blitzt hier schon ein erstes Mal die Freude hervor. Im Gottesdienst muss an diesen beiden Sonntagen daher nicht die liturgische Farbe violett als Sinnbild für den Übergang und die Verwandlung getragen werden, sondern es darf auch die aufgehellte Variante rosa verwendet werden. | ||
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+ | Der vierte Fastensonntag wird auch Laetare-Sonntag oder „Mittfasten“ (Mitte der Fastenzeit) genannt, weil das in der lateinischen Liturgie vorgesehene Eingangslied (der Introitus) mit den Worten des Propheten Jesaja „Laetare Ierusalem” (Jes 66,10-11, vergleiche auch Gotteslob Nummer 654,2) beginnt. In der Einheitsübersetzung heißt es in dieser Textpassage über die Stadt Jerusalem: „Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart.” | ||
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+ | Zwei Wochen nach Laetare wird der Palmsonntag gefeiert, wo des Einzugs Jesu auf einem Esel in Jerusalem gedacht wird. An diesem Tag werden die Palmzweige geweiht, die seit jeher als Symbol des Lebens und des Sieges gelten und die von den Begleitern Jesu freudig in die Höhe gehoben wurden. Der Prophet Jesaja schreibt im Kapitel 62, Vers 11: „Hört, was der Herr bis ans Ende der Erde bekannt macht: Sagt der Tochter Zion: Sieh her, jetzt kommt deine Rettung. Siehe, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.” | ||
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+ | in der Scrovegni-Kapelle in Padua, Venetien, Italien}} | ||
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+ | Alle vier Evangelien berichten, wie sich diese Prophezeiung erfüllt hat. Bei Johannes (Joh 12,13) heißt es beispielsweise: | ||
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+ | 1820 dichtete der evangelische Theologe Friedrich Heinrich Ranke die erwähnten Bibelstellen und die folgende Textstelle aus dem Propheten Sacharja (Sach 9,9) mit folgenden Worten nach: „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.” Hierzu bediente er sich eines vierstimmigen, | ||
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+ | 1826 wurde das für nunmehr geistliche Zwecke umgedichtete und mit insgesamt vier Strophen versehene Stück schließlich unter dem Titel „Am Palmsonntage” in einer Sammlung christlicher Lieder veröffentlicht und in der Folgezeit sehr populär. | ||
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+ | Wie kommt es aber nun, dass dieses Lied für den Palmsonntag heute eher in der Adventzeit gesungen wird? Die dritte Strophe dieses ökumenischen Liedes, die sich explizit auf den Einzug in Jerusalem bezieht, ist weggefallen. In dieser Form findet sich das Lied mit dem Titel „Tochter Zion, freue dich” im Adventsteil sowohl vom Evangelischen Gesangbuch (Nummer 13) als auch vom Gotteslob (Nummer 228) wieder. | ||
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+ | Die drei verbliebenen Strophen werden heute auf adventliche Prophezeiungen, | ||
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+ | ===== Siehe auch ===== | ||
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+ | * [[musik: | ||